17. Wochenende für Moria

Während der Osterfeiertage zeigt sich erneut: das tödliche europäische Grenzregime macht keine Osterruhe!

Seit 3.4. wird ein Boot mit 110 Menschen vermisst. Von zwei weiteren Booten wurden insgesamt 160 Menschen an Land gebracht. Das vermisste Boot wurde zuletzt südwestlich von Malta gesichtet. Laut Aussagen von AlarmPhone trieben die Boote zunächst drei Tage im Mittelmeer. Die Hilfe von vorbeifahrenden Handelsschiffen wurde verweigert. Seit 1993 dokumentiert eine niederländische NGO die Toten im Mittelmeer. Seit 1993 sind 40.555 Menschen und das sind nur jene die tot geborgen wurden, im Massengrab Europas ums Leben gekommen. 

Das Schlimme ist, es werden nicht die letzten Toten sein. Bis heute gibt es nicht wirklich Bestrebungen an einer so dringend benötigten europäischen Lösung zu arbeiten. Eine Lösung für ein „Problem“, dass Europa selbst (mit)geschaffen hat. Ein Umstand der in den meisten Debatten unsichtbar gemacht wird. Die gestiegene Anzahl von Menschen, die seit 2014 weltweit fluchtmigriert sind, kann als Schattenseite eines geteilten Globalisierungsprozesses interpretiert werden, in dem Chancen und Risiken ungleich verteilt sind. Menschen fluchtmigrieren vor Kriegen, Verfolgungen und unterschiedlichen Formen von Gewalt, in deren Etablierung die westlichen Industrienationen direkt oder indirekt verstrickt sind. Auch die Zerstörung der Existenzbedingungen vor Ort, etwa durch die Ausbreitung des Weltmarktes in Regionen, die dem internationalen Wettstreit nicht standhalten können, führt dazu, dass Menschen sich gezwungensehen, ihre Herkunftskontexte zu verlassen.

Das Wohlstandsgefälle zwischen dem Globalen Norden und dem Globalen Süden bildet, einen zentralen Motor der Nötigkeitsbedingung für gegenwärtige Formen der FluchtMigration.

Es ist kein Akt der Barmherzigkeit Menschen aus diesen unmenschlichen Bedingungen aufzunehmen. Es ist eine Pflicht. 

#evakuierenJetzt #wirhabenplatz

 

Am Samstag abend war Muhammad Kainipour (Mamahl) bei uns am Platz. Er berichtete zu seiner Fotoserie "Hi Mom, I'm here" über пseine Flucht von Teheran (Iran) nach Österreich zum Jahreswechsel 2025/16. Er hat in Teheran Architektur studiert und sich unter anderen für die Gleichberechitigung von Homosexuellen engagiert, was einer der Fluchtgründe für ihn war.

Die Fotos entstanden auf der einmonatigen Flucht, um seiner Mutter zu zeigen, dass es ihm gut geht Mahmal ist Journalist im Radiosender Freirag für die Sendung "Voice of peace", die ihr jeden Freitag um 17 Uhr und am Mittwoch um 9 Uhr in der Wiederholung hören könnt.

Im Anschluss gab es zum wieder Live-Musik von Szasmo.

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Maresi Benedik (Donnerstag, 15 April 2021 15:16)

    Ihr Lieben,
    letztes Wochenende wurde ja berichtet, dass dieses Mal eine Ideen-Besprechung am Sonntag zu Mittag stattfinden wird. Ich werde nicht teilnehmen, deshalb schicke ich euch eine Idee, die mir einmal so gekommen ist. Ich habe mir vorgestellt, dass so eine Art "Sternmarsch" gemacht werden könnte, so in dem Sinn, dass von allen Teilen Österreichs die einsatzbereiten Menschen losmarschieren und immer wieder Leute einen Teil des Weges mitgehen, bis eine Kerngruppe bzw. die, die halt am Schluss beisammen sind, in Wien landen und der Regierung ein Manifest o.ä. übergeben. Es können wie gesagt auch immer wieder Teile des Weges mitgegangen werden und es könnte an diversen Wegstationen wieder im Zelt übernachtet werden, natürlich begleitet von viel Info-Material - so wie am Theaterplatz halt.
    Keine Ahnung, ob sich so etwas verwirklichen lässt - ich selbst würde es mir nie zutrauen, würde aber schon mitgehen - eine Idee halt!

    Viele liebe Grüße, danke euch allen für das enorme Engagement und alles Gute,
    Maresi
    maresi.benedik@inode.at